Batteriezellen für die Forschung

Veröffentlicht am Dec 8, 2022

Share

Wie Wirtschaft und Wissenschaft eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Mobilität vorantreiben können, zeigen das Technologietransferzentrum Elektromobilität (TTZ-EMO) Bad Neustadt und unser dortiger PIA Standort. Geschäftsführer Markus Welsch (im Bild rechts) übergab der Einrichtung der Hochschule Würzburg-Schweinfurt rund 6.000 Lithium-Ionen-Zellen, die nun in der Forschung an elektrischen Antriebskonzepten zum Einsatz kommen. 

Die Akkus stammen aus Tests für eine Montagelinie zur Produktion von Batterien für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge. Das Expertenteam von PIA hatte die Anlage in den vergangenen Monaten für einen internationalen Kunden entwickelt und am Standort Bad Neustadt ausführliche Tests durchgeführt. Der Kunde stellte dafür Batterien für Elektro-Nutzfahrzeuge bereit, beispielsweise für Hybrid-Trucks. Bei PIA in den USA werden nun mehrere solcher Montagelinien aufgebaut – die übrigen Akkus aus den Tests haben einen Gesamtwert von 25.000 Euro.

„Mit dem Projekt leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der E-Mobilität in Nordamerika, sondern auch hier vor Ort. Wir freuen uns sehr, dass die Akkus in Bad Neustadt eine weitere Verwendung finden – und wir damit auch die Stadt und die Region auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Mobilität unterstützen können“, so Markus Welsch, Geschäftsführer des Automationsspezialisten in Bad Neustadt, bei der Übergabe der Batteriezellen in dieser Woche. Bad Neustadt ist die erste bayerische Modellstadt für Elektromobilität, das Technologietransferzentrum begleitet als wissenschaftliches Institut zahlreiche Projekte. 

Die Student:innen forschen an verschiedenen Themen rund um elektrische Antriebstechnologien – und PIA Automation legt großen Wert auf kurze Wege zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Bei der Übergabe der Batteriezellen schmiedeten Markus Welsch und Andreas Ziegler, Forschungsgruppenleiter Batteriesysteme am Technologietransferzentrum Elektromobilität, deshalb auch schon Pläne für den künftigen Austausch. „Der Wissenstransfer zwischen dem Technologietransferzentrum und den Unternehmen aus der Region trägt dazu bei, dass neue Technologien möglichst schnell marktreif werden und in und um Bad Neustadt zum Einsatz kommen können“, so Markus Welsch. „Wenn wir darüber hinaus den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Region fördern können, freut uns das umso mehr.“ 

Bei PIA Automation in Bad Neustadt entstehen unterschiedliche Lösungen, die für die Produktion von Kernkomponenten elektrischer Antriebe benötigt werden. Dazu zählen zum Beispiel Montagelinien für sogenannte Onboard Charger - Ladegeräte, die den Wechselstrom aus Ladesäulen in Gleichstrom umwandeln, sodass er in der Fahrzeugbatterie gespeichert werden kann.

„Die 6.000 Lithium-Ionen-Akkus eignen sich perfekt für unsere Forschung“, sagt Andreas Ziegler, Forschungsgruppenleiter Batteriesysteme. „Wir nutzen die Batterien, um damit beispielsweise durch Langzeitmessungen Parametervariationen und Temperaturverhalten zu analysiern. So können wir wichtige Erkenntnisse zu Alterungsprozessen und Lebensdauer gewinnen. Ebenso bauen wir immer wieder unterschiedliche Batterie-Prototypen auf, für die eine Vielzahl an Zellen benötigt wird.“